// Projekt Meine Straße Volksstimme

Wie andere Tageszeitungen auch steht die Volksstimme vor den Herausforderungen des Web-Zeitalters bei gleichzeitig abnehmenden Verkaufszahlen der Printauflage. Mit einem Relaunch der Online-Ausgabe sollen weitere Leser im Netz gewonnen werden, insbesondere die Jungen. Das Online-Projekt Meine Straße basiert auf der Rubrik Straßennamen in der Printausgabe der Magdeburger Volksstimme, die bislang in unregelmäßigen Abständen über die Herkunft der Bezeichnung diverser Straßen berichtet.

Die Online-Version der Straßennamen soll im Portal der Magdeburger Volksstimme erscheinen.

Dafür erstellen Cross-Media-Studierende neben einem visuellen und einem Nutzungskonzept Content in verschiedenen Darstellungsformen und Formaten, "gegossen" in eine prototypische Website. Die Aufgabenstellung des Projekts soll dazu beitragen, weiterführende theoretische Erkenntnisse über crossmediale Konzepte zu gewinnen und damit der Volksstimme zu einem weiteren Instrument der Leserbindung verhelfen.

Screenshot des Entwurfs der Webseite

Die Planung für "Meine Straße" erfolgte in Abstimmung mit dem stellvertretenden Chefredakteur der Volksstimme, Günther Tyllack. Gemeinsam mit Mitarbeitern aus dem Bereich Online-Service wurden im Vorfeld technische Möglichkeiten erörtert, so dass die Studierenden mit einem entsprechenden Briefing an die Umsetzung gehen konnten.

Das Konzept für "Meine Straße" beinhaltet nicht nur die crossmediale Aufbereitung verschiedener Inhalte. Bestandteil der Konzeption ist auch die Einbindung des Lesers in die Generierung von Inhalten, sog. User Generated Content. Mitmachen ist also nicht nur ein prominent gesetzter Button, sondern soll den Nutzern die Möglichkeit geben, aktiv an ihrer Heimatzeitung im Netz mitzuwirken. Perspektivisch sollen hier Fotos, Videos und Texte, die inhaltlich relevant und über den privaten Interessenshorizont der Nutzer hinausreichen, platziert werden. Die Menüführung mit Rubrik-Bezeichnungen wie Wohnen, Arbeiten, Ausgehen nutz bewusst Tätigkeitsbezeichnungen aus dem Alltagsleben des Lesers und stellt damit einen engen Nutzer-Bezug her.

Wie solche Inhalte aussehen können, haben die Cross-Media-Studierenden exemplarisch dargestellt. Am Beispiel einer der großen Magdeburger Hauptstraßen, der Olvenstedter Straße, wurden verschiedene inhaltliche Ebenen gespiegelt. Eine Karte machte den Nutzer mit den geographischen Gegebenheiten vertraut. Auf einer weiteren hierarchischen Ebene konnte der Nutzer per Video das Lokalkolorit der Straße erleben, indem er mit der "Volksstimme"-Kamera, die Straße entlangfährt. Das Branding des Begriffs "Volksstimme"-Kamera könnte perspektivisch ein Einzelinstrument in der Leser-Blatt-Bindung sein, da es eine starke Identifizierungsmöglichkeit gibt, wenn der Nutzer seine Straße, sein Haus abgebildet sieht. In die Geschichte der Straße führt ein Einstiegstext ein, der durch weitere Medienformate ergänzt wurde. Das Audio-Interview mit einer ehemaligen Magdeburgerin, die in dieser Straße nach 1945 als Trümmerfrau arbeitete, ist ein authentisches Zeitzeugnis, bei dem die Nutzer nicht nur mit Informationen, sondern vor allem mit Emotionen gefesselt werden. Die Volksstimme informiert also nicht nur, sondern holt den Nutzer auch emotional ab. Texte und weitere Filme berichten zum Hier und Jetzt der Straße, stellten wichtige Gebäude vor und machten Serviceangebote.

Screenshot des Entwurfs der Webseite

Ein ausführliches Marketingkonzept sollte der Volksstimme Vorschläge unterbreiten, wie der eher konservative Bauer-Verlag durch unkonventionelle Marketing-Einzelaktionen und durch komplexe crossmediale Marketingstrategien seine Online-Ausgabe besser an den jungen Leser bringen kann und auch Ältere ins Netzt lockt. Dem voraus ging eine umfängliche Marktanalyse. Die zur Präsentation anwesenden Volksstimme-Vertreter waren vom Konzept der Cross-Media-Studierenden angetan und wollen weite Teile zum Relaunch der Volksstimme-Webseite übernehmen.

 

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